Die Geschichte der Weltausstellungen

Die Weltausstellung 1904 in St. Louis
"A strong body made for a strong mind" - Die dritte Olympiade


Jahr: 1904
Stadt: St. Louis
Land: USA
Dauer: 30. April - 1. Dezember 1904
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Copyright:
Die Olympiade

Das zukünftige Washington University Stadium (Francis Field), im Nordwesten des Ausstellungsgeländes gelegen, wurde vom 14. Mai 1904 an für sechs Monate Schauplatz der dritten olympischen Spiele. Gemäß den Forderungen des Internationalen Olympischen Komitees wurden alle Sportwettkämpfe, die während der Ausstellung abgehalten wurden, zur Olympiade gerechnet. Im Zentrum des Interesses standen jedoch Wettbewerbe in den Lauf-, Wurf und Sprungdisziplinen, die vom 29. August bis 3. September stattfanden. Ohne nationale Bindung traten die Athleten als Einzelpersonen oder als Repräsentanten von Sportclubs an. Einige bemerkenswerte Erfolge gingen in die Geschichte der Olympiaden ein. George Coleman Poage erreichte als erster teilnehmender Afroamerikaner den dritten Platz im 200 und 400 Meter Hürdenlauf. In ganz anderer Weise sorgte der Marathonlauf für großes Aufsehen, nachdem ein Läufer, der als Erster durchs Ziel gegangen war disqualifiziert werden musste, da er sich streckenweise mit dem Auto hatte transportieren lassen. Der eigentliche Gewinner Thomas J. Hicks hingegen sorgte bereits 1904 für eine erste Doping-Kontroverse. Seine Trainer hatten ihn während des Rennens mit Strychnin, Eiweiß und Brandy versorgt, um zu demonstrieren wie Chemikalien die Leistungsfähigkeit des Körpers steigern könnten.
Aus heutiger Sicht besonders fragwürdig erscheint die Einrichtung der "Anthropologischen Tage", an denen Angehörige der als "primitiv" bezeichneten Völker Amerikas gezwungen wurden, in Disziplinen, für die sie nicht trainiert hatten, gegeneinander anzutreten. Zur Propagierung des Mottos "a strong body made for a strong mind" organisierte James E. Sullivan, der Leiter der Abteilung für Körperkultur, ein Beiprogramm mit Vorträgen über Gesundheit, Sport und Trainingsmöglichkeiten. Im Zuge der gesellschaftlichen Aufwertung des Sports wurden körperliche Ertüchtigung als Bedingung für Fortschritte in der Wissenschaft und als Grundlage zur Lösung sozialer Probleme interpretiert.



EXPOSEEUM - Das Weltausstellungsmuseum, Hannover, Expo Plaza 11
Geöffnet jeden Sonntag von 11 bis 16 Uhr