Die Geschichte der Weltausstellungen

Die Weltausstellung 1904 in St. Louis
Die Erziehung des idealen Bürgers - Skiffs Klassifikation der Exponate


Jahr: 1904
Stadt: St. Louis
Land: USA
Dauer: 30. April - 1. Dezember 1904
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Copyright: Schmülling 1904
Konzept

Ausstellungsdirektor Frederick J.V. Skiff, der in seiner Eröffnungsrede den erzieherischen Wert der Ausstellung betonte, entwickelte ein zweifaches Klassifikationssystem, das die Ordnungssysteme der vergangenen Ausstellungen verbessern sollte. Eine wissenschaftliche Gliederung der Welt sollte den Menschen neue Entschlusskraft geben und "einen ausgewogenen Bürger, der für den Fortschritt empfänglich" sei, erschaffen. Zur Erziehung dieses idealen Bürgers wurden die Exponate einerseits in einer sequentiellen Übersicht der Entwicklungen, die den menschlichen Fortschritt kennzeichneten, organisiert. Dazu wurde ein übergeordnetes Arrangement gesetzt, dass das Ideal des "neu komponierten Menschen" illustrieren sollte. Dieses zusammengesetzte Portrait bestand aus sechzehn Kategorien, die den Abteilungen der Ausstellung entsprachen: Erziehung, Kunst, Freie Künste und angewandte Wissenschaften an der Spitze, die laut Skiff "den Menschen für die Schlacht ausrüsten und die Wohltaten des Lebens vorbereiten" sollten. Es folgten die den Rohstoffen gewidmeten Abteilungen wie Ackerbau, Gartenbau, Minenwesen, Forstwirtschaft, Fischereiwesen und Spiel, die zeigten, wie die Menschheit die Kräfte der Natur für ihre Zwecke bewahren. Die letzten drei Kategorien waren Anthropologie, Sozialökonomie und Körperkultur gewidmet. Obwohl alle Kategorien für gleich wichtig befunden wurden, lag in dieser Ausstellung ein Schwerpunkt auf Ethnologie und Anthropologie, was Skiffs Definition einer Weltausstellung entsprach: "Eine Weltausstellung ist ein gewaltiges Museum der Anthropologie und Ethnologie, des Menschen und seiner Werke."


EXPOSEEUM - Das Weltausstellungsmuseum, Hannover, Expo Plaza 11
Geöffnet jeden Sonntag von 11 bis 16 Uhr