Die Geschichte der Weltausstellungen

Die Weltausstellung 1904 in St. Louis
Der Erweiterung des Territoriums gedenken


Jahr: 1904
Stadt: St. Louis
Land: USA
Dauer: 30. April - 1. Dezember 1904
 1 


Copyright:
Vorgeschichte

Bereits 1889 tauchten in der amerikanischen Presse erste Anregungen auf, eine Jubiläumsfeier des Louisiana-Ankaufs zu organisieren. Am 30. April 1803 hatten die Vereinigten Staaten unter Präsident Thomas Jefferson von Napoleon das zweieinhalb Millionen Quadratkilometer große Gebiet entlang des Mississippi für fünfzehn Millionen Dollar gekauft. Nachdem bereits in zwei Weltausstellungen auf amerikanischem Boden wichtige historische Ereignisse gefeiert worden waren - die Unabhängigkeitserklärung in Philadelphia 1876 und die Entdeckung Amerikas in Chicago 1893 - sollte die dritte amerikanische World´s Fair nun der Erweiterung des US-amerikanischen Territoriums gedenken. Doch erst am 7. Juni 1896 nahmen die längst lancierten Ideen konkrete Gestalt an, als der damalige Gouverneur von Missouri David R. Francis, in einer Versammlung der Business Men´s League für die Abhaltung einer World´s Fair in Saint Louis plädierte und auf den handelspolitischen und moralischen Wert einer solchen Veranstaltung hinwies. Bald nachdem sich am 23. Januar 1898 die Central Trade and Labour Union von Saint Louis dazu entschlossen hatte, das Projekt zu unterstützen, wurde auch das Interesse der Bundesregierung deutlich. Nicht nur zur Erweiterung handelspolitischer Beziehung oder zur Propagierung des technischen Fortschritts schien eine derartige Veranstaltung geeignet zu sein, sondern auch zur Überwindung innenpolitischer Schwierigkeiten und zur Rechtfertigung imperialistischer Expansionsbestrebungen.
Ein Ausschuss von zehn Bürgern mit Pierre Chouteau an der Spitze wurde mit der Ausarbeitung eines Ausstellungskonzeptes beauftragt. Die Organisationsstruktur sah schließlich wie in Chicago 1893 zwei Zentralstellen vor: Die United States Government Commission und die Louisiana Purchase Exposition Company, deren Präsident David R. Francis wurde. Zusätzlich konstituierte sich als Interessensvertretung der Frauen der Board of Lady Managers mit Mrs. Blair und Mrs. Manning an der Spitze.
Für die Finanzierung standen zunächst fünfzehn Millionen Dollar zur Verfügung, von denen jeweils fünf Millionen von der Regierung, der Stadt Saint Louis und privaten Subskribenten aufgebracht wurden. Am 20. August 1901 erließ Präsident McKinley eine an alle Nationen gerichtete Proklamation, die mit einer offiziellen Einladung zur World´s Fair verbunden war. Die Initiative stieß innerhalb Amerikas auf lebhaftes Interesse, sodass der Kongress und die übrigen Bundesstaaten weitere Mittel zur Finanzierung bereitstellten. 1903 - genau 100 Jahre nach dem Erwerb des Louisiana Gebietes - sollte die Eröffnung stattfinden. Da alle bisherigen Ausstellungen übertroffen werden sollten, doch das Interesse aus dem Ausland zunächst nur gering war, verschob man die Eröffnung auf 1904. David R. Francis nutzte diesen Aufschub für eine Tour durch Europa, um in einer aufwendigen Werbekampagne in den Hauptstädten nochmals zu Teilnahme aufzurufen.



EXPOSEEUM - Das Weltausstellungsmuseum, Hannover, Expo Plaza 11
Geöffnet jeden Sonntag von 11 bis 16 Uhr