Die Geschichte der Weltausstellungen

Die Weltausstellung 1889 in Paris
Der Ingenieur: Gustave Eiffel


Jahr: 1889
Stadt: Paris
Land: Frankreich
Dauer: 6. Mai - 31. Oktober 1889
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Copyright: Revue de l'Exposition universelle de 1889, S. 41
Biographie

Der Erbauer des bald nach ihm selbst benannten 300-Meter-Turmes entstammte der Familie Boenickhausen: deutsche Einwanderer, die sich nach der Region ihrer Herkunft, der Nordeifel, einen leichter auszusprechenden Namen zulegten. Gustave Eiffel wurde am 15. Dezember 1832 in Dijon geboren. Nach Schulbesuch und Bakkalaureat absolvierte er eine Ingenieursausbildung an der Ecole des Arts et Manufactures in Paris. Er studierte lustlos, sein Diplom im Spezialfach Chemie fiel eher mittelmäßig aus. Ein Volontariat in einer Eisenhütte bei Dijon sollte ihn an Ingenieursarbeiten im Eisenbau Geschmack finden lassen.

Eiffel arbeitete sich von 1856 über mehrere Stationen hoch, seine eigene Firma konnte er bereits zehn Jahre später in Levallois-Perret bei Paris gründen. Die Societé Eiffel galt bald als Spezialunternehmen für große Eisenbauten: Brücken mit bisher nie gekannter Spannweite wie der Garabit-Viadukt, der Bahnhof in Pest oder die Kuppel des Observatoriums in Nizza. Bei Eiffels Firma konnte man auch vorgefertigte Eisenbrücken nach Katalog bestellen.

Weniger seine eigenen Konstruktionsarbeiten, als seine Fähigkeit, komplexe Organisationsstrukturen zu errichten und die richtigen Mitarbeiter an die aussichtsreichsten Projekte zu engagieren, ließ Eiffel zum idealen Unternehmer für den Bau des Wahrzeichens der Weltausstellung von 1889 werden. Der Eiffelturm stellt den Höhepunkt seines Schaffens dar. Der Auftrag für den Bau von zehn großen Schleusen für den Panama-Kanal aus dem Jahr 1890 (ein in jeder Hinsicht gigantisches Projekt) geriet in den Strudel der Finanz-Affäre um den Kanalbau. Eiffel mußte seine Firma in eine Aktiengesellschaft umwandeln und zog sich aus der unternehmerischen Tätigkeit zurück.

Die letzten Jahre seines Lebens widmete er sich wissenschaftlichen Fragen. Er baute ein großes Gebläse für Windkanalversuche, wo Flugzeugmodelle auf ihre Flugtauglichkeit untersucht wurden. Mit zahlreichen, bis ins hohe Alter hinein vom Eiffelturm unternommenen Experimenten zu den Fallgesetzen wollte er schließlich auch die Existenz seines Turmes dauerhaft sichern. Gustave Eiffel starb am 27. Dezember 1923.



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