Die Geschichte der Weltausstellungen

Die Weltausstellung 1889 in Paris
An den Ufern der Seine


Jahr: 1889
Stadt: Paris
Land: Frankreich
Dauer: 6. Mai - 31. Oktober 1889
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Copyright: L'Exposition de Paris de 1889. Journal hebdomadaire, S. 37
Gelände

Gegenüber der Weltausstellung von 1876 wurde das Gelände nochmals um 20 auf 96 Hektar vergrößert. Das traditionelle Terrain der Pariser Weltausstellungen, das Marsfeld, konnte durch mehrere Annexe erweitert werden. Auf dem anderen Seineufer, dem Marsfeld gegenüber, lag der Trocadéro, der große Ausstellungspalast der Vorgängerausstellung mit seinen zum Fluß hin abfallenden Gärten. Hier fanden die großen Versammlungen und 69 Kongresse für insgesamt 20.000 Teilnehmer statt, und hier wurde auch die Gartenbauausstellung untergebracht. Entlang der Flußufer wurden am Quai d'Orsay in langen Galerien die Produkte der Landwirtschaft und Ackerbaugeräte gezeigt. Der Architekt der Pariser Oper, Charles Garnier, zeigte hier in 49 Modellbauten eine Geschichte der menschlichen Wohnung, von der Urhütte bis zum Pariser Wohnhaus des 16. Jahrhunderts. Auf der Esplanade vor dem Invalidendom schließlich führten die französischen Kolonien ihre Rohstoffe und Produkte vor und demonstrierten der Pariser Bevölkerung in exotischen Darbietungen in großem Maßstab die Lebensweisen auf anderen Kontinenten.

Um die großen Distanzen zwischen Esplanade des Invalides und Champ de Mars zu überwinden, stand die hydraulische Bahn des Ingenieurs Girard bereit. Seinerzeit noch vom Publikum rege benutzt und als "großartigste Erfindung der Neuzeit" gefeiert, konnte sich das System dennoch nicht durchsetzen: Die Bahn glitt auf einem dünnen Wasserfilm über Eisenplatten und wurde mit einem ebenfalls mit Wasserkraft angetriebenen Propellersystem in Bewegung gesetzt. Auf dem Marsfeld selbst standen den erschöpften Besuchern gepolsterte, von Bediensteten geschobene Rollstühle zum Transport zur Verfügung.



EXPOSEEUM - Das Weltausstellungsmuseum, Hannover, Expo Plaza 11
Geöffnet jeden Sonntag von 11 bis 16 Uhr