Die Geschichte der Weltausstellungen

Die Weltausstellung 1970 in Osaka
Verbesserung der Infrastruktur Osakas


Jahr: 1970
Stadt: Osaka
Land: Japan
Dauer: 15. März - 13. September 1970
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Hintergrund

Die negativen Folgen des industriellen Fortschritts bestimmten Ende der sechziger Jahre auch den Alltag des "Neuen Japan": Umweltzerstörung, die Degradierung der japanischen Kultur zur luxuriösen Freizeitware, die Bevölkerungszunahme in unwirtlichen Ballungszentren und die Technisierung des Alltags als Kompensation stellten für die Ausstellungsplaner, die für die Verschmelzung von "asiatischer" Harmonie und westlichem Fortschrittsdenken eintraten, eine große Herausforderung dar.

Die Expo-Planungen beschränkten sich nicht ausschließlich auf das Ausstellungsgelände in den Hügeln von Senri. Die Veränderungen von Osaka selbst sollten zum Exempel werden für die Verbesserung der Lebensbedingungen durch strukturelle Maßnahmen. Während die Industrie weitgehend aus der Stadt verbannt wurde, sollten mit Alleen und Parkanlagen am Fluss Oasen in der Stadt geschaffen werden. Durch gezielte Umweltschutzmaßnahmen wie Kläranlagen und Filtersysteme konnte die Wasser- und Luftverschmutzung wesentlich reduziert werden. Längst geplante Veränderungen im Transportsystem, wie die Errichtung eines hochmodernen Flughafens oder der Ausbau der Untergrundbahn und deren Koordinierung mit den Expressbahnen, wurden bis zur Eröffnung der Expo '70 realisiert. Die "Shin-Mido-Suji"-Autostraße und eine zwischen deren Fahrspuren verlaufende Eisenbahnlinie verbanden das Zentrum der Stadt mit dem Expo-Gelände. Der Verkehr wurde mit einem neuartigen Computersystem überwacht. Ein hochmodernes Telekommunikationsnetz, Nachrichtenübermittlung mit Laserstrahlen und der Einsatz von über 100 Computern stellten die elektronische Innovationskraft Japans unter Beweis.

Zwischen der Stadt und dem Expo-Gelände entstand von 1963 bis 1969 die künstliche Wohnstadt Suita. Mit einem architektonischen Konzept, das die Erhaltung von Grünanlagen bei Verdichtung der Wohnfläche ermöglichte und eine gute Verkehrsanbindung an die Innenstadt garantierte, wollte man gegen die Bevölkerungsdichte Osakas angehen. Die Gesamtkosten für die Verbesserung der Infrastruktur beliefen sich auf 2,3 Milliarden Dollar.



EXPOSEEUM - Das Weltausstellungsmuseum, Hannover, Expo Plaza 11
Geöffnet jeden Sonntag von 11 bis 16 Uhr