Die Geschichte der Weltausstellungen |
Die Weltausstellung 1937 in Paris
Für die räumliche Disposition der Schau wurde das Gelände der Weltausstellung von 1900 erweitert und teilweise neu bebaut. Wieder umfasste es den Bereich des Trocadéro mit dem gegenüberliegenden Marsfeld, erstreckte sich entlang der Uferzonen der Seine bis zur Invalidenesplanade und dem Grand Palais. Um der Ausstellung ein neues Gesicht zu geben, wurde das alte Trocadérogebäude abgerissen und auf den Fundamenten das Palais de Chaillot errichtet. Neu war außerdem die Bebauung entlang der Seine westlich des Eifelturms und der Ile des Cygnes, die zum Ort der Kolonialausstellung ausersehen wurde. Die Weitläufigkeit des Geländes mit einer Ansammlung unterschiedlichster Gebäude, die sich zudem noch in ein bestehendes Stadtbild integrieren mussten, sprach gegen die alte Idee eines fest umrissenen Raumkonzeptes mit klarer stilistischer Handschrift eines Stadtplaners. Die Zusammenstellung einzelner Gebäudegruppen jedoch, etwa die Konfrontation des sowjetischen mit dem deutschen Pavillon am Seine-Ufer, steht zeichenhaft für die zunehmenden politischen Spannungen kurz vor dem Zweiten Weltkrieg. Bei den Pariser Weltausstellungen des 19. Jahrhunderts hatte es immer große Hallen gegeben, bei denen die Aufteilung nach Exponatgruppen für eine gewisse Monotonie gesorgt hatte, nun gab es, neben den ausländischen Pavillons, nur noch Themengebäude - vom Gartenbau über die Werbung bis zum Transport - die nach den spezifischen Anforderungen der Ausstellungsobjekte gestaltet und einfacher in das weitläufige, zersplitterte Terrain integriert werden konnten. Die temporären Pavillons sollten in gewollter und koordinierter Vielfarbigkeit zur Entwicklung eines neuen Stils der Architektur beitragen. Zwar waren die meisten Gebäude nach dem Ende der Ausstellung zum Abriss bestimmt, doch anders als noch bei der Weltausstellung von 1900 wollte man bei diesen Gebäuden den Eindruck von Kulissenarchitektur vermeiden. Entsprechend ihrer Funktion als provisorische Ausstellungshallen wurden viele der leichten Stahl-Glas-Konstruktionen nicht mehr mit Stuckfassaden oder Pappmachée verkleidet. |
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EXPOSEEUM - Das Weltausstellungsmuseum, Hannover, Expo Plaza 11 Geöffnet jeden Sonntag von 11 bis 16 Uhr |
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