Die Geschichte der Weltausstellungen

Die Weltausstellung 1933 & 1934 in Chicago
Ein langer Uferstreifen und zwei Lagunen


Jahr: 1933
Stadt: Chicago
Land: USA
Dauer: 27. Mai - 12. November 1933 und 25. Mai
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Copyright: Architectural Record, Bd. 73, Mai 1933, S. 344
Gelände

Die Weltausstellung wurde auf einem schmalen, knapp fünf Kilometer langen Uferstreifen am Michigan See zwischen der 12. und 39. Straße südlich vom Stadtzentrum errichtet. Auf diesem Terrain befanden sich bereits das Sportstadion (Soldier Field) und seit der Chicagoer Weltausstellung von 1893 das Field Museum. Der Haupteingang lag ungefähr in der Mitte des Geländes auf Höhe der 23. Straße. Zusammen mit einer dem Ufer vorgelagerten künstlich errichteten Halbinsel, die zwei Lagunen einschloss, betrug die Ausstellungsfläche insgesamt 173 Hektar. Das Gelände, das von der Stadt durch einen breiten Schienenstrang der Illinois Central Eisenbahn abgetrennt war, konnte per Boot, Eisenbahn, Bus und Auto erreicht werden. Ein großer Autoparkplatz musste also erstmals bei den Landschaftsplanungen mitberücksichtigt werden. Auf dem Gelände selbst wurden von der Rikscha bis zu umgebauten Greyhoundbussen alle möglichen Arten von Transportmitteln eingesetzt.

Um die Lagunen gruppierten sich die wichtigsten zentralen Ausstellungshallen wie die Halle der Wissenschaften, das Gebäude der 'Elektrischen Gruppe' oder das Gebäude der U.S.-Regierung. Neben vielen kleineren Bauwerken waren hier auch Pavillons privater Konzerne, Restaurants und Länderpavillons zu finden. Daran schlossen sich südlich in einem langen Abschnitt Vergnügungsparks und Varieteepaläste an. Ganz im Süden war das Reise- und Transportgebäude platziert worden. Es eröffnete bereits 1931, um den Bürgern Chicagos einen Vorgeschmack auf die Weltausstellung zu bieten. Hier errichteten auch die großen Automobilfirmen ihre Pavillons.

Anders als bei früheren Ausstellungen wie etwa Paris 1937 und Barcelona 1929 erlaubte das unregelmäßige Gelände, auf dem sich Straßen, Plätze und Gebäude eher organisch aneinander gereihten, keinen klaren städtebaulichen Grundriss, was vielen Besuchern die Orientierung erschwerte. Ein zentraler Platz existierte genauso wenig wie eine klare thematische Führungslinie.



EXPOSEEUM - Das Weltausstellungsmuseum, Hannover, Expo Plaza 11
Geöffnet jeden Sonntag von 11 bis 16 Uhr