Die Geschichte der Weltausstellungen
|
[Alle Weltausstellungen]
|
[Home(EXPO 2000)]
 1 

 2 

 3 

 4 


Copyright: Kraemer 1900, o.S.

Die Dimensionen des Vorhabens waren seit der Ausstellung von 1867 in Paris derart angewachsen, dass an eine Verwirklichung in einem einzigen dafür errichteten Hauptgebäude wie noch vor dreißig Jahren nicht mehr zu denken war. Mit Vorschlägen, die Ausstellung in Außenbezirke der Stadt zu verlegen oder nur Teile im Zentrum von Paris zu zeigen, sollte das Raumproblem umgangen werden. Die Vorbereitungskommission bestand jedoch auf einem zusammenhängenden Ausstellungsgelände im Stadtkern und entschied sich daher im November 1893 für einen eher zentralistisch organisierten Vorschlag Picards. Sein Plan sah vor, durch Einbeziehung des Flusslaufs der Seine vier ursprünglich voneinander getrennte Stadtteile miteinander zu verbinden.

Durch den Neubau des Pont d´Iéna wurde das Gebiet um den Trocadéro mit dem am Ufer gegenüber liegenden Marsfeld zu einem Hauptausstellungskomplex verbunden. An den Seineufern entlang setzte sich das Gelände fort bis zum Gebiet vor dem Hôtel des Invalides, wo ein zweites Zentrum um die Achse des Flusses errichtet werden sollte. Eine neu erbaute Esplanade führte vom Hôtel des Invalides weiter über die neue Seinebrücke Pont Alexandre III. zum gegenüberliegenden Ufer. Ihre Verlängerung, die Avenue Nicolas II., verlängerte vorbei an den beiden neu zu errichtenden Kunstpalästen den Parcours bis hin zu den Champs-Elysées - eine großartige Straßenanlage, die schon früh als glänzende Erfindung der Ausstellung gelobt wurde.

Der Park von Vincennes, außerhalb von Paris gelegen, spielte als zusätzlicher Ausstellungsort für Landwirtschaft und Verkehrsmittel, insbesondere für die Eisenbahn und die neuen Automobile, eine eher nebensächliche Rolle.
Verkehrstechnisch wurde das innerstädtische Gesamtgelände von einer elektrischen Schienenhochbahn erschlossen, die das Marsfeld, das Seineufer und die Invalidenesplanade über einen Ringverkehr zugänglich machte. Parallel zur Hochbahn verlief der dreieinhalb Kilometer lange "trottoir roulant" - ein in zwei verschiedenen Geschwindigkeiten von vier und acht Kilometern pro Stunde rollender Bürgersteig aus Holz, der - höher als das Straßenniveau gelegen - über stufenlose Transportbänder erreicht werden konnte. Seiner Kuriosität wegen avancierte er zum beliebtesten Transportmittel - bis zu 160.000 Menschen ließen sich täglich durch das Ausstellungsgelände rollen.

Innerhalb der Ausstellungspaläste wurden erstmals Rolltreppen eingesetzt, die gegen Gebühr benutzt werden konnten. Den größten individuellen Komfort boten jedoch Bedienstete, die die Besucher in Rollstühlen transportierten. Das Verkehrssystem der Stadt wurde durch die Eröffnung der ersten Metrolinien umstrukturiert. Die Metroeingänge von Hector Guimard künden noch heute vom stilistischen Durchbruch, den die Art Nouveau zur Bücherliste um die Jahrhundertwende erlebte.


deutsch | english
1851 | 1862 | 1867 | 1873 | 1876 | 1889 | 1893 | 1900 | 1904 | 1929 |
1933 | 1937 | 1939 | 1958 | 1962 | 1967 | 1970 | 1992 | 1998 | 2000
Die Weltausstellung 1900 in Paris
Stadtteile verbinden
Jahr: 1900Stadt: ParisLand: Frankreich
Dauer: 15. April - 12. November 1900

 

 

Printversion - Click Here