Die Geschichte der Weltausstellungen
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Copyright: Eiffel 1900, T.4, 6-11

Das unbestrittene Wahrzeichen der Weltausstellung, der "Clou" wie die Franzosen sagten, war der Eiffelturm, dessen Erfinder jedoch keineswegs sein Namensgeber Gustave Eiffel war. Als 1883 in Paris sich die Gerüchte verstärkten, die französische Kapitale werde zur Hundertjahrfeier der Revolution die nächste Weltausstellung ausrichten, präsentierten zwei Ingenieure aus der Firma Eiffels, Maurice Koechlin und Emile Nougier, ihm den Plan für einen 1 000 Fuß hohen Turm. Die Idee zu diesem Turm spukte bereits seit mehreren Jahrzehnten durch die Köpfe von Architekten und Visionären, bereits die Eisenteile des Londoner Kristallpalastes von 1851 sollten für einen solchen Turmbau verwendet werden, und auch für die Weltausstellung von Philadelphia 1876 gab es handfeste Turmplanungen. Die beiden Ingenieure jedoch hatten im Bau von großen Eisenbrücken so viel Erfahrung gewonnen, dass ihr Entwurf sich anders als die meisten älteren Vorschläge durch eine große Realitätsnähe auszeichnete. Eiffel lehnte es zunächst ab, sich weiter mit der Idee zu befassen, gestattete seinen beiden Ingenieuren jedoch, mit Hilfe des Architekten Stephen Sauvestre weiter an dem Projekt zu arbeiten.

Erst Ende 1884, als die Weltausstellung zur Gewißheit geworden war, griff Eiffel auf die Turmidee zurück und sorgte nun für die konsequente Umsetzung des Baus. Er kaufte Koechlin und Nougier die Urheberrechte ab und setzte den Plan bei dem Organisationskomitee der Ausstellung durch. Zwar galt es, im Frühjahr 1886 noch eine öffentliche Ausschreibung zu überstehen, doch da die Pläne inzwischen zur Baureife ausgearbeitet worden waren, stand der Sieger dieses nur zweiwöchigen Wettbewerbs im Grunde bereits vorher fest. Eiffel wurden die Nutzungsrechte für den Turm bis 1910 zugestanden, dafür mußte er, abgesehen von einem staatlichen Zuschuß von 1,5 Millionen Francs alleine für die auf 6,5 Millionen Francs geschätzten Baukosten aufkommen.

Für den Turmbau am Ufer der Seine, dort wo das Marsfeld begann, hatte er noch 27 Monate Zeit. 12.000 Zeichnungen waren nötig, um jedes Eisenteil und jede Verstrebung zweidimensional darzustellen. Die Bauteile wurden in Eiffels Firma in Levallois-Perret exakt vorproduziert und brauchten vor Ort, auf dem Champ de Mars nur noch montiert zu werden; bis zur Höhe von 57 Metern mußte keines der vorgestanzten Nietlöcher geändert werden. So erklärt sich - nach der etwas langwierigen Fundierung des Turms - das atemberaubend schnelle Wachstum des Turms.

Der Bau erregte zunächst die Kritik führender Künstler und Schriftsteller Frankreichs. Doch sobald der Turm fertiggestellt war - übrigens sechs Wochen vor dem projektierten Termin - riß man sich darum, von diesem mit Abstand höchsten Bauwerk der Erde einen neuen Blick auf Paris zu gewinnen.


Der Eiffelturm

Höhe: 302,6 m; heute (eischließlich Antenne): 320,8 m
1 792 Stufen
8 Fahrstühle

Grundfläche: 129,22 m
1. Plattform: in 57,63 m Höhe mit 65 m Seitenlänge
2. Plattform: in 115,73 m Höhe mit 30 m Seitenlänge
3. Plattform: in 276,13 m Höhe mit 16,5 m Seitenlänge

Bauteile: 12.000 Eisenteile
1.050.846 Nieten in sieben Millionen Löchern, eingeschlagen von 200 Arbeitern

Gewicht: 7 350 Tonnen

Tägliches Wachstum während der Bauarbeiten: 0,47 m

Besucher:
4.200 Personen pro Tag
3.799.040 Besucher während der Weltausstellung 1889

Eintrittspreise:
2 Francs für die 1. Plattform
3 Francs für die 2. Plattform
5 Francs für die 3. Plattform

Sichtweite: 85 km

Kosten: 7 799 401,33 Francs; staatlicher Zuschuß 1,5 Mio. Francs


deutsch | english
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Die Weltausstellung 1889 in Paris
Die Baugeschichte des Eiffelturms
Jahr: 1889Stadt: ParisLand: Frankreich
Dauer: 6. Mai - 31. Oktober 1889

 

 

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