Die Geschichte der Weltausstellungen
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Copyright: L'Illustration, Nr. 1258, 6.4.1867, S. 209

Rede des Kaisers anlässlich der Preisverleihung am 1. Juli 1867:

”Meine Herren! Nach einem Zwischenraume von 12 Jahren werde ich zum zweiten Male die Belohnungen an Diejenigen vertheilen, die die Hervorragendsten in jenen Arbeiten sind, welche die Nationen bereichern, das Leben verschönern und die Sitten veredeln. (...) Von allen Punkten der Erde sind die Vertreter der Wissenschaft, der Kunst, der Industrie um dei Wette herbeigeeilt, und man kann sagen, dass Völker und Könige in dem Gedanken der Versöhnung und des Friedens gekommen sind, die Werke der Arbeit zu ehren und durch ihre Gegenwart sie zu krönen. (...) Die Ausstellung von 1867 kann sich mit Recht die 'universelle' nennen, denn sie vereinigt die Elemente aller Schätze des Erdballs; neben den allerneuesten Vervollkommnungen der modernen Kunst sehen wir die Producte der ältesten Zeiten, so dass sie zugleich die Thätigkeit aller Jahrhunderte und aller Nationen repräsentirt. Sie ist 'universell', denn neben den Wundern, welche der Luxus für einige hervorbringt, ist sie ganz mit den Bedürfnissen der grossen Mehrzahl beschäftigt. Niemals haben die Interessen der arbeitenden Classen eine lebhaftere Sorgfalt hervorgerufen. Ihre moralischen und materiellen Bedürfnisse, die Erziehung, die Bedingungen einer billigen Existenz, die wirksamste Art und Weise des Associationswesens, sind der Gegenstand sorgsamer Untersuchungen und ernster Studien gewesen. Aehnlich wie diese gehen alle Verbesserungen ihren Weg vorwärts. Wenn die Wissenschaft, indem sie sich die Materie dienstbar macht, die Arbeit befreit, so befördert die Bildung des Herzens, indem sie das Laster, die Vorurtheile und die gemeinen Leidenschaften bezwingt, die Humanität. (...) Die Ausstellung von 1867 wird, ich hoffe es, eine neue Aera der Harmonie und des Fortschritts bezeichnen. Ueberzeugt, dass die Vorsehung die Werke aller Derjenigen segnet, welche, wie wir, das Gute wollen, glaube ich an den endlichen Triumph der grossen Principien der Moral und der Gerechtigkeit, welche, allen gesetzlichen Wünschen genugthuend, allein die Throne befestigen, die Völker erheben und die Humanität steigern können."

Quelle: K.u.K. Östereichisches Central-Comitee von der Weltausstellung zu Paris 1867. Offizieller Ausstellungsbericht. Wien 1869, S. 337 f.


Eugène Rimmel über den Ausstellungspalast

"Das äußere Erscheinungsbild des Baus ist wenig anziehend: wenn auch die Londoner Ausstellung von 1862 kritikwürdig war und ihre zwei würdigen Kuppeln nur die Schwerfälligkeit des Gebäudes verdeckten, so ist hier die Monotonie des grauen, langweiligen Gebäudes kaum durch die dürren Flaggenmasten gemildert, die seine einzige Verzierung bilden. Das Innere des Palastes ist nicht viel aufregender als sein Äußeres; die das Auge so ermüdenden Biegungen bieten nirgends die langen Blickachsen, die üblicherweise die Schönheit eines Gebäudes dieser Art ausmachen; der einzige Ort, der einen hübschen Anblick bietet, ist der zentrale Garten, von dem die verschiedenen Galerien strahlenförmig ausgehen."


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Die Weltausstellung 1867 in Paris
 
Jahr: 1867Stadt: ParisLand: Frankreich
Dauer: 1. April - 3. November 1867

 

 

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