Die Geschichte der Weltausstellungen
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Copyright: Luiz Trigueiros und Claudio Sat: Architecture. Lisbon Expo'98. Lissabon, 1998, S.26

Anlass für die, "Die Ozeane, ein Erbe für die Zukunft" betitelte, Weltausstellung 1998 war die 500-Jahrfeier der Indienreise Vasco da Gamas, die Lissabon zu einer der wichtigsten Hafenstädte der Welt gemacht hatte. Dabei wurde die Expo von Beginn an vor allem als Impulsgeber für die Stadtentwicklung gesehen. Brachliegende Hafen- und Industrieanlagen am Ufer des Tejo im Nordosten der Altstadt sollten im Zuge der Ausstellungsplanung saniert, umstrukturiert und wieder an die Stadt angebunden werden. Da der Hafen nach dem Erdbeben im 18. Jahrhundert, der Erschließung des Hinterlandes, der Industrialisierung und dem Verlust der Kolonien an Bedeutung verloren hatte, war das Gebiet teilweise von Raffinerien, Schlachthöfen oder als Mülldeponie genutzt worden.

Die Stadt, die traditionell auf das Wasser ausgerichtet war, sollte nun durch einen aufwendigen Umbau diese Bindung zurückgewinnen. Erste konkrete Planungen für das Vorhaben der Expo begannen 1987, als die Architektenkammer einen städtebaulichen Wettbewerb zur Umgestaltung der Gebiete am nördlichen Tejo-Ufer ausschrieb. (Zwei Jahre später beherrschte das Thema Stadtplanung den Kommunalwahlkampf.) Die Hafenbehörde zeigte sich offen für das Projekt, entwickelte ein eigenes Strukturkonzept und stellte leerstehende Hafenanlagen für den Umbau zur Verfügung. Im Bereich des ehemaligen Wasserflughafens wurde eine 600 Meter breite Uferzone gefunden, die durch den Bau der 17 Kilometer langen Vasco da Gama-Brücke über den Tejo auch an den Süden des Landes angebunden werden konnte. Andererseits sollte die Verlängerung der Nahverkehrslinien von der Stadt aus für die Erschließung des Geländes sorgen.

Mit diesem ersten Konzept des städtischen Planungsamtes bewarb sich Lissabon 1992 erfolgreich beim B.I.E., das die Ausrichtung einer Fachausstellung mit dem Thema "Ozeane" in Lissabon für 1998 registrierte. Kurze Zeit später wurde die staatliche Entwicklungsgesellschaft 'Parque Expo 98 S.A.' gegründet, die von nun an für die konkrete Planung verantwortlich war und der große Teile der 330 Hektar großen Fläche übertragen wurden. Finanziert werden sollte die Umstrukturierung aus dem Verkauf von Grundstücken oder Gebäuden, während die Veranstaltungskosten der Expo mit den Eintrittsgeldern gedeckt werden sollten.

Gemäß dem inzwischen erstellten Masterplan sollte das Gelände bis zum Jahre 2010 in ein neues Stadtviertel umgestaltet werden: mit Wohnungen für 25.000 Menschen, Grünanlagen, Büros, Schulen, Kindergärten, einer Klinik, Restaurants, Cafés und einem zentralen Einkaufszentrum. 65 Hektar der Gesamtfläche waren für die Gebäude der Expo vorgesehen, die nach der Ausstellung zu einem multifunktionalen Stadtzentrum umgebaut werden würde. Der Masterplan gliederte die fünf Kilometer lange und 800 Meter breite Gesamtfläche, die von einer Ringstraße, einer Bahnlinie und dem Ufer des Tejo begrenzt wird, nach dem Prinzip der Blockrandbebauung entlang dreier Straßenachsen. Zur Verkehrsberuhigung sah der Plan den Ausbau des Nahverkehrsnetzes vor, das mit dem neuen Ostbahnhof eine moderne Schnittstelle für alle Verkehrsmittel erhielt. Besonders diese Ergänzungen der Verkehrslinien, die überall den Bau von neuen Stationen nach sich zog, verwandelten die ganze Stadt in eine Großbaustelle. Das Expo-Gelände konnte von der Lissabonner Altstadt aus auch direkt mit Schnellfähren angesteuert werden.


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Die Weltausstellung 1998 in Lissabon
Investitionen für die Zukunft
Jahr: 1998Stadt: LissabonLand: Portugal
Dauer: 22. Mai - 30. September 1998

 

 

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