Die Geschichte der Weltausstellungen
|
[Alle Weltausstellungen]
|
[Home(EXPO 2000)]
 1 

 2 


Copyright:

Mit Hilfe eines Generalplans sollte Sevilla für die Herausforderung der Weltausstellung gerüstet und zu einer hochmodernen Großstadt ausgebaut werden. Der Plan sah die Erneuerung und den Ausbau des Straßen- und Schienennetzes innerhalb der Stadt vor, wodurch eine engere Verbindung der Stadtteile miteinander erzielt und der Durchgangsverkehr reduziert werden sollte. Hinzu kam die Umgestaltung zahlreicher öffentlicher Plätze. Durch eine veränderte Trassenführung der Eisenbahn wurde die Anbindung an das nationale Schienennetz verbessert, wurden Reisezeiten verkürzt und die Gleise, die zuvor die Innenstadt in zwei Hälften trennte, konnten unterirdisch verlegt werden. Die beiden ursprünglichen Bahnhöfe wurden dadurch überflüssig und mit dem Neubau der Station Santa Justa von Antonio Cruz und Antonio Ortiz ersetzt. Dieses mit Anklängen an die Zeit des Art déco entworfene Verkehrsbauwerk der zwei Architekten aus Sevilla gilt als eines der architektonisch markantesten Bauwerke, die im Zusammenhang mit der Expo entstanden.

Neben den zahlreichen neuen Autobahnen wurde die neue Schnellzugstrecke AVE von Madrid nach Sevilla, die die Fahrtzeit von zehn auf nur drei Stunden verkürzen sollte, geradezu als Sensation angekündigt. Zu alledem kam noch der Neubau eines Flughafenterminals nach einem Entwurf von Rafael Moneo und der Ausbau des Hafens im Süden der Stadt, der in Erwartung lebhaften Frachtverkehrs großzügig dimensioniert wurde.

Die neuerbaute Avenida Torneo, ein Straßenzug, der auf dem Gelände der ehemaligen Eisenbahnstrecke errichtet wurde, erschloss nun das Viertel, das dem Ausstellungsgelände am Guadalquivir gegenüberliegt. Die Flussseite selbst wurde durch Terrassen und Alleen attraktiver gestaltet. Um die Expo leicht von der Stadt aus erreichbar zu machen und dem Fluss wieder seine Bedeutung als wichtiges urbanes Element zurückzugeben, wurden zudem sieben neue Brücken gebaut. Den Hauptzugang des Areals bildet eine Brücke, die von der Innenstadt zum Kloster führt. Die bewusst zurückhaltende Konstruktion mit einem asymmetrischen Kastenträger wurde von Luis Viñuela und Fritz Leonhardt entworfen. Nördlich davon befindet sich die Barqueta-Brücke nach den Entwürfen von Juan Arenas und Marcos Pantaleón, erkennbar an ihrem langgezogenen, Zugseile tragenden Bogen, der sich an den Enden oberhalb der Straßenebene jeweils zum Durchgang öffnet. Gleichsam als Ersatz für die fehlende Symbolarchitektur der Expo ist der Entwurf von Santiago Calatrava für eine große Autobahnbrücke anzusehen. Er errichtete die Alamillo-Brücke mit einem 140 Meter hohen, schräggestellten Pylon, der einseitig von diagonalen Zugseilen fixiert wird, die sich quer über den Fluss bis ans andere Ufer spannen.

Um dem erhofften, doch überaus großzügig kalkulierten Andrang der Ausstellungsbesucher begegnen zu können, wurden um das Ausstellungsgelände 40.000 Parkplätze für PKW und 1.100 für Busse errichtet. Den Besuchertransport innerhalb des Expo-Areals übernahmen eine Magnetschwebebahn, eine Gondelseilbahn, Busse, Elektroautos für Angestellte, Boote und ein Catamaran.


deutsch | english
1851 | 1862 | 1867 | 1873 | 1876 | 1889 | 1893 | 1900 | 1904 | 1929 |
1933 | 1937 | 1939 | 1958 | 1962 | 1967 | 1970 | 1992 | 1998 | 2000
Die Weltausstellung 1992 in Sevilla
Eine neue Infrastruktur für die Stadt
Jahr: 1992Stadt: SevillaLand: Spanien
Dauer: 20. April - 12. Oktober 1992

 

 

Printversion - Click Here