Die Geschichte der Weltausstellungen
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Copyright: Das Bayerland, Jg. 60, 1958, H. 6, S. 228

Zum Veranstaltungsort wurde das Plateau von Heysel ausgewählt, ein Parkgelände in der Nähe des königlichen Schlosses Laeken im Nordwesten der Stadt. Mit einer Ausdehnung von 200 Hektar umfasste das Gelände etwa ein Drittel der Fläche der Brüsseler Innenstadt. Der Grundriss des Ausstellungsparks wurde immer wieder mit der Form einer Kuh verglichen.

Im Rumpf der "Plankuh" war die belgische Sektion untergebracht, wo im Umkreis einer Empfangshalle Ausstellungsräume errichtet waren, in denen die wirtschaftlichen, sozialen, technischen und wissenschaftlichen Errungenschaften Belgiens präsentiert wurden. Dazu kamen umfangreiche Ausstellungen über die Entwicklung und Kultur von Belgisch Kongo sowie Ruanda und Burundi, den beiden afrikanischen Kolonien Belgiens, wo unter anderem Nachbauten afrikanischer Dörfer und Beispiele der tropischen Vegetation gezeigt wurden. In direkter Nachbarschaft befand sich die folkloristische Abteilung "Belgien 1900", der Nachbau einer belgischen Kleinstadt der Jahrhundertwende aus Gips und Pappmaché, in der Schauspielertruppen alltägliche Feste zwischen den Bürgerhäusern mit ihren Handwerkern, Gastwirten und Gauklern mimten. Als Zeichen für die angestrebte weltweite Zusammenarbeit waren erstmals auch internationale Organisationen wie UN und Benelux, OEEC und Europarat, die Montanunion, der Rat der Zollkooperation und das Internationale Rote Kreuz mit eigenen Beiträgen vertreten. In der internationalen Abteilung wurden in den Hallen der Brüsseler Weltausstellung von 1935 umfangreiche Ausstellungen der Künste und der Wissenschaften gezeigt. Während sich die Kunstausstellung in die beiden Bereiche "Moderne Kunst" und "Mensch und Kunst" gliederte, sollte die internationale Halle der Wissenschaften den Besuchern in vier Abteilungen - Atom, Molekül, Kristall und lebende Zelle - ein umfassendes Bild neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse vermitteln.

Im Kopf und im Schulterbereich der Kuh waren die Beiträge der verschiedenen Nationen untergebracht. Um die belgische Abteilung mit den im öffentlichen Teil des königlichen Parks gelegenen ausländischen Beiträgen zu verbinden, wurde eine 450 Meter lange Laufbrücke auf 15 Meter Höhe über hügeliges Gelände gebaut, von der die Besucher einen guten Überblick auf die verschiedenen Pavillons und weitläufigen Gartenanlagen erhielten. Zudem konnte man sich mit einem Sessellift und einer kleinen Ausstellungsbahn das Gelände erschließen. Von den zehn Eingangsportalen, dem Hubschrauberlandeplatz im hinteren Bein und dem Busbahnhof im Schwanz der Kuh führten Alleen gleich Adern zum Herzen der Ausstellungskuh, dem Atomium, das als Wahrzeichen der Schau bis heute erhalten blieb.


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Die Weltausstellung 1958 in Brüssel
Eine grasende Kuh
Jahr: 1958Stadt: BrüsselLand: Belgien
Dauer: 17. April - 19. Oktober 1958

 

 

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