Die Geschichte der Weltausstellungen
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Copyright: Umschlagsabbildung des Ausstellungskatalogs

Im Jahr 1923 erhielt William E. Dever, der Bürgermeister von Chicago, mehrere Eingaben von Bürgern der Stadt mit Vorschlägen für eine Hundertjahrfeier zur Stadtgründung Chicagos 1833; Mitglieder des Stadtrates und der Handelskammer griffen die Ideen auf und sorgten für ihre Popularisierung. Am 8. April 1926 beriet der Stadtrat dann in einer Sitzung über die Planung der Feierlichkeiten und gründete dafür ein Organisationskomitee mit 100 Mitgliedern. Inzwischen war die Überlegung lanciert worden, zum Jubiläum eine Weltausstellung zu veranstalten. Gleichzeitig sollte der seit langem vorliegende 'City Beautiful'-Plan von Daniel H. Burnham, dem Chefarchitekten der Weltausstellung 1893, endlich vollständig realisiert werden und für einschneidende städtebauliche Verbesserungen sorgen. Daniel H. Burnham Jr. setzte sich in Presseerklärungen öffentlich für die Ideen seines Vaters ein.

Als der neue Bürgermeister William H. Thompson 1927 auf Proteste aus Finanzkreisen eingehen wollte und sich gegen das Großprojekt aussprach, war die Öffentlichkeit jedoch nicht mehr umzustimmen. Thompson ließ also die Vorbereitungen weiter fortsetzen und ernannte im Januar 1928 Rufus C. Dawes, Manager einer Chicagoer Baufirma und Bruder des amerikanischen Vizepräsidenten, zum Präsidenten des Komitees und Lenox R. Lohr zum Generalmanager der Ausstellung. Kurz darauf bildeten sich Unterkomitees für verschiedene Aufgabenbereiche, so etwa eine Architekturkommission in der die wichtigsten Architekten Chicagos vertreten waren.

Das Thema der Ausstellung wurde in Zusammenkünften von Dawes mit dem National Research Council (NRC), einer Organisation, die sich seit 1916 um die Kooperation von Wissenschaft und Industrie bemühte, entwickelt. Das NRC gründete zusammen mit den Verantwortlichen der Ausstellung das aus 32 Wissenschaftlern und Ingenieuren zusammengesetzte Science Advisory Committee (SAC), das Konzepte für die zentrale wissenschaftliche und technische Abteilung der Weltausstellung erarbeiten sollte. "Die Ausstellung wird die Leistungen der Menschheit, die durch die Anwendung der Wissenschaft in der Industrie möglich wurden, dramatisieren." ["The exposition dramatizes the achievements of mankind, made possible through the application of science to industry".] Mit diesen Worten charakterisierte Rufus C. Dawes den Kerngedanken der Weltausstellung, die ab Juni 1929 den Titel "A Century of Progress" führte. Am 5.2.1929 wurde Präsident Hoover vom amerikanischen Kongress ermächtigt, die Nationen der Welt im Namen der USA zur Teilnahme einzuladen, sobald die Ausstellungsgesellschaft ein Kapital in Höhe von 5 Millionen $ aufgebracht habe. Ein Jahr später konnte Hoover auf diplomatischem Weg die Nationen der Welt nach Chicago bitten.

Zwar bedrohten der Börsenkrach und die Weltwirtschaftskrise ab Oktober 1930 ernsthaft die Finanzierung des Projekts, doch konnte man andererseits die billigen Arbeitskräfte und gesunkenen Materialpreise für die Ausstellung ausnutzen und damit die Volkswirtschaft ankurbeln helfen. Wegen der Wirtschaftskrise mussten neue Wege der Finanzierung gefunden werden. Über Anleihen für die Errichtung der großen Ausstellungshallen, durch Vermietung und Verkauf von Ausstellungsraum an Länder, Organisationen und Firmen und durch die Vergabe von Konzessionen konnte das Projekt aber schließlich weitgehend unabhängig von staatlichen Zuwendungen verwirklicht werden. Ende 1930 begab sich eine Delegation der Ausstellungsorganisatoren nach Europa, um die Länder zur Teilnahme zu ermutigen. Im Januar 1931 empfahl das B.I.E. seinen Mitgliederstaaten die Teilnahme an der Ausstellung.


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Die Weltausstellung 1933 & 1934 in Chicago
Von der Hundertjahrfeier und Depression
Jahr: 1933Stadt: ChicagoLand: USA
Dauer: 27. Mai - 12. November 1933 und 25. Mai

 

 

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