Die Geschichte der Weltausstellungen
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Benjamin F. Betts: Gedanken über ein Jahrhundert des Fortschritts

Die Century of Progress-Ausstellung in Chicago beeindruckt durch den großen Aufschwung, den die wissenschaftlichen Entwicklungen in den letzten hundert Jahren erlebt haben. Die Wissenschaft lieferte dem Baugewerbe neues Trägermaterial; früher verschwendeter Schrott wurde wieder sinnvoll verwendet; natürliche Ressourcen wurden für neue und wertvolle Produkte erschlossen. Die Menschheit, die schon immer nach Komfort und Annehmlichkeiten strebte, kann nun die Kräfte der Natur bändigen und kontrollierte mechanische Kraft, Wärme, Kälte, Wetter, Geräusche und Licht produzieren. Errungenschaften auf diesen Gebieten wurden vor allem im letzten Drittel des Jahrhunderts gemacht. (...)

In den Gebäuden der Ausstellung von Chicago, die in ihren Entwürfen durch die "moderne" Schule geprägt sind, kristallisiert sich eine Epoche der Architekturgeschichte. Dass sie nur für eine Übergangsphase stehen können, lässt sich bereits an den starken Meinungsunterschieden zu der Frage, ob sie "gute Architektur" seien, ablesen. Diese Gebäude stehen im Kontrast zu den Ausstellungsrepliken von Fort Dearborn und vom Geburtshaus Lincolns und sie erinnern uns daran, welch große Rolle mittlerweile die Wissenschaft in der Architektur und im Baugewerbe spielt. Das wahre Jahrhundert des Fortschritts hat gerade erst begonnen.

Quelle: American Architect, Jg. 143, Juli 1933, S.9.


Arthur F. Woltersdorf: Karneval-Architektur

Diese Farben schneiden in die Gebäude so sehr ein, dass eher eine Verwirrung der Gestaltung als Harmonie erreicht wird. Das Bundes- und Staatengebäude (Architekt Edward H. Bennett) wurde wohl sorgfältiger als die Halle der Wissenschaften nach einem einheitlichen Farbschema gestaltet, doch auch der schwarze Sockel des Bundesgebäudes lässt die Strukturen in manchen Lichtsituationen, bei denen das Schwarz verschwindet, auseinander fließen.
Mr. Urban ist hierzulande vor allem wegen seiner brillanten Bühnenbilder, insbesondere für die Ziegfeld Follies bekannt. Doch die sich hier wegen der wechselnden Himmels- und Wasserfärbungen stellende Aufgabe scheint durchaus anders gelagert zu sein. Die Schwarztöne, die schweren roten und dunklen blauen Farben der Elektrischen Gruppe scheinen nahezu barbarisch; während jenseits der Lagune die Einfärbung der weißen Halle der Wissenschaften eher fad wirkt. Die blauen Bänder, die durch Rechtecke in hellem Gelb vor safrangelben Wänden unterbrochen werden und auch die Behandlung des Turms - mit Ost- und Nordfassaden in zwei Blautönen und weißen West- und Südfassaden - ruinieren das Entwurfskonzept des Gebäudes.

Quelle: American Architect. Bd. 143, Juli 1933, S. 10-21, hier S. 13.


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Die Weltausstellung 1933 & 1934 in Chicago
 
Jahr: 1933Stadt: ChicagoLand: USA
Dauer: 27. Mai - 12. November 1933 und 25. Mai

 

 

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