Die Geschichte der Weltausstellungen
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Copyright: Solá-Morales 1993, S. 25

Zahlreiche Hallen waren für die Exponate der spanischen und ausländischen Industrie vorgesehen. Hatte der Generalplan von Puig y Cadafalch noch eine einheitliche Gestaltung der Gebäude vorgesehen, so wurden nach den Wettbewerben für die Weltausstellung zahlreiche Architekten mit der Realisierung beauftragt. Die Auftraggeber bevorzugten monumentale Fassaden, doch in der Gestaltung der Details ließen sie freie Hand. Ergebnis war ein Konglomerat unterschiedlichster Stilzitate, die wenig miteinander harmonierten.

Da im Verlauf der verwickelten Planungsgeschichte der Weltausstellung auch an eine Sonderschau der Elektro-Industrie gedacht worden war, wurde den aufstrebenden Energieunternehmen besonders großzügig Ausstellungsfläche eingeräumt. Die deutsche Elektrobranche errichtete sich einen eigenen Pavillon zur Präsentation ihrer Leistungsfähigkeit, die außerdem durch die nächtlichen Beleuchtungsspiele des Geländes unter Beweis gestellt wurden.

Die ausländischen Teilnehmer erhielten wie bei den ersten Weltausstellungen in der Mitte des 19. Jahrhunderts Gelegenheit, ihre Produkte in den Themenpalästen in Konkurrenz zu den spanischen Erzeugnissen vorzuführen. Daneben wurden ganze Paläste zur Präsentation der Nationen offen gehalten. So waren die meisten Länderpavillons frei für repräsentative Aufgaben, Feste und Empfänge.

In der hochgelegenen Ausstellungszone hinter dem Nationalpalast war Platz für das von Pedro Doménech entworfene große Stadion, den Ausstellungsort für die dritte Sektion: Sport. Die Tribünen boten 60.000 Besuchern Platz. Da hier den ganzen Sommer über hochkarätige Wettbewerbe abgehalten wurden, war ein ständiger Besucherstrom sichergestellt.


Das spanische Dorf

Wie bei den Pariser Weltausstellungen wollte man auch in Barcelona dem Besucher einen Spaziergang durch die Geschichte Spaniens ermöglichen. Dazu wurden auf 20.000m² Fläche Nachbildungen der "schönsten und typischsten Bauwerke aller Teile Spaniens" zu einer Gesamtanlage zusammengefasst. Eine mittelalterliche Stadtmauer verwandelte das Konglomerat der Bauten in ein fiktives Dorf, das als Ort für die "malerische Darstellung des Lebens auf dem Lande" ausersehen war. Neben nahezu täglichen Trachtenumzügen, Ritterturnieren, Tanz-, Musik- und Volksfesten sowie Nachinszenierungen historischer Ereignisse engagierte man für die Dauer der Ausstellung kostümierte Dorfbewohner, um den Kulissen spanisches Leben einzuhauchen. Außerdem fanden die Ausstellungsbesucher hier Restaurants, Informationsstellen, Lebensmittelläden, Telefonzentrale und das Büro für öffentliche Führungen in verschiedenen Sprachen.

Das Dorf war in vier verschiedene Zonen aufgeteilt. Durch die genaue Kopie des mittelalterlichen Stadttores San Vicente von Avila betrat man das Pueblo Español. Dahinter gelangte man zum Kastilischen Platz. Rechts davon befand sich das Viertel der Extremadura. Durch die Kolonnaden von Sanguesa gelangte man auf den Hauptplatz, den Veranstaltungsort der Volksfeste. Diese Plaza Mayor, an dem das nachempfundene Rathaus von Valderrobles der Provinz Teruel lag, wurde von Gebäuden aus verschiedenen, überwiegend nördlichen Provinzen des Landes wie Castilla y León, Cantabria, Aragón begrenzt. Im Haus Nr. 9 waren 55 Dioramen aller spanischen Provinzen untergebracht.

Die Struktur des Platzes entlehnte man der Bauweise spanischer Dörfer. Während dort jedoch keine regelmäßigen Arkaden zu finden waren, versuchte man hier mit Kunstgriffen wie Maßstabsveränderungen und vereinheitlichendem, typisierendem Bauschmuck die differenten Bauwerke zu einem homogenem Gesamteindruck zu verschmelzen.


deutsch | english
1851 | 1862 | 1867 | 1873 | 1876 | 1889 | 1893 | 1900 | 1904 | 1929 |
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Die Weltausstellung 1929-1930 in Barcelona
Die Paläste der Industrie und der Nationen und das spanische Dorf
Jahr: 1929Stadt: BarcelonaLand: Spanien
Dauer: 20. Mai 1929 - 15. Januar 1930

 

 

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