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Ungarn

Seit 1000 Jahren Staat


Staat: : Ungarn
Hauptstadt: Budapest
Fäche: 93.030 km2
Einwohner: 10.000.000

 

 

Ungarn feiert im Jahr 2000 ein doppeltes Millennium: die Staatsgründung vor 1000 Jahren und die gleichzeitige Christianisierung.

Unter dem legendären Anführer Arpád drang Ende des 9. Jahrhunderts das Reitervolk der Magyaren nach Pannonien - das westliche Ungarn - vor. Ihre Raubzüge in Mittel- und Südeuropa machten die Magyaren zum Schrecken Europas, bis Kaiser Otto I sie 955 auf dem Lechfeld bei Augsburg schlagen konnte. Die Niederlage zwang die Ungarn sesshaft zu werden. Der Urenkel Arpáds einte die Stämme und nahm das Christentum an. Sein Sohn Stefan I, der Heilige, heiratete eine bayrische Prinzessin und trieb die Christianisierung voran. Im Jahre 1000 verlieh ihm der römische Papst die Königswürde.

Wichtigstes Erbe der Magyaren ist das Ungarische, das keinerlei Ähnlichkeit mit den Sprachen der Nachbarländer aufweist. Es gehört zur finnougrischen Sprachfamilie. Ansonsten wurde Ungarn kulturell vor allem durch die Habsburger Monarchie geprägt. Der Sieg der Habsburger Armee über die Türken, die Ungarn seit 1526 beherrscht hatten, führte 1686 zur praktischen Eingliederung Ungarns in die Habsburger Monarchie. Zur Gründung der Doppelmonarchie Österreich-Ungarn kam es allerdings erst 1867. Durch die Niederlage Österreichs im Ersten Weltkrieg konnte Ungarn 1918 schließlich seine Unabhängigkeit wieder erlangen.

Auch als Teil des Ostblocks blieben die Ungarn westlich orientiert. Als Premierminister Imre Nagy 1956 den Austritt aus dem Warschauer Pakt verkündete, marschierten sowjetische Truppen ein. Der Volksaufstand der Ungarn wurde blutig niedergeschlagen. Die 1968 eingeführte Neue Ökonomische Politik versuchte, Markt und Plan miteinander zu verbinden und westliches Kapital ins Land zu bringen. Vor allem die Tourismus-Industrie entwickelte sich sehr erfolgreich. In Ungarn trafen sich West- und Osteuropäer. Unvergessen für die Deutschen bleibt die Genehmigung der Ausreise für Tausende von DDR-Flüchtlingen, die sich im September 1989 in der deutschen Botschaft in Budapest aufhielten.