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Paraguay

Leben am Fluss


Staat: : Paraguay
Hauptstadt: Asunción
Fäche: 406.752 km2
Einwohner: 4.800.000

 

 

Als Land ohne Zugang zum Meer verdankt Paraguay seinen Namen seinem wichtigsten Fluss. Die schiffbaren Flüsse, der Paraguay im Norden, der Paraná im Osten und Süden und der Pilcomayor im Südwesten bilden die Lebensadern des Landes. Sie stellen die Verbindung zum weit entfernten Atlantischen Ozean her und sind als Verkehrswege wie für die Erzeugung von Energie unersetzlich.

Auf der Suche nach Gold kamen 1537 spanische Abenteurer über den Paraguay ins Land. Sie errichteten an der Stelle der heutigen Hauptstadt ein Fort. Von 1609 an begannen Jesuiten mit dem Bau sogenannter "reducciones". Das waren Indianerdörfer, in denen sie die Ureinwohner des Landes - die Guaraní - unterrichteten. Sie gründeten einen "Jesuitenstaat", in dem die Kultur der Guaraní eine neue Blüte erlebte. Bis 1767 konnte das ungewöhnliche Experiment sich behaupten, dann fiel es weißen Siedlern zum Opfer. Die Jesuiten wurden aus dem Land vertrieben und die meisten Guaraní getötet. Bis heute aber ist das Guaraní neben Spanisch nicht nur Amtssprache in Paraguay, sondern wird auch allgemein verstanden und gesprochen.

Von 1776 an gehörte Paraguay zum Vize-Königreich Rio de la Plata, dessen Verwaltungszentrum Buenos Aires war. Paraguay erklärte sich 1813 zum unabhängigen Staat. Etwa fünfzig Jahre später kam es zum "großen Krieg" gegen Brasilien und Argentinien. Bei dem Versuch, sich der erdrückenden Vorherrschaft der mächtigen Nachbarländer zu erwehren, büßte Paraguay große Teile seines Staatsgebietes ein und verlor 80 Prozent seiner Bevölkerung.

Heute gibt es im Bereich der Wasserkraft eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit Argentinien und Brasilien. Nach 35 Jahren konnte 1989 die Diktatur abgeschafft werden. Seit der Verabschiedung einer neuen Verfassung im Jahr 1992 wird alle fünf Jahre gewählt.