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Niger

Alte Handelswege


Staat: : Niger
Hauptstadt: Niamey
Fäche: 1.267.000 km2
Einwohner: 8.800.000

 

 

Die Sahara im Norden und der Fluss Niger im Südwesten bestimmen den Charakter des westafrikanischen Landes. Die Beziehungen zwischen den nomadischen Tuareg, die durch die Wüste zogen, und den sesshaften Bauern am Fluss, der dem Land den Namen gab, ziehen sich wie ein roter Faden durch die Geschichte des Landes.

Im 14. Jahrhundert spielte das von Tuareg kontrollierte Königreich von Takedda eine wichtige Rolle im Fernhandel. Ein Grund waren die reichen Kupferminen, da Kupfer in ganz Westafrika als Währung galt. Archäologische Funde belegen, dass es zur damaligen Zeit in Gebieten, die heute Wüste sind, Gemeinden gab, die Landwirtschaft betrieben. Der südöstliche Teil des Landes gehörte viele Jahrhunderte zum Reich der Bornu-Dynastie. Deren Macht gründete sich auf die Kontrolle von Salzvorkommen sowie von Oasen und Handelswegen, die vom Tschadsee bis nach Libyen reichten.

Die Sahara hat sich in den letzten 350 Jahren in dramatischer Weise ausgedehnt. Aber es sind nicht allein die Dürreperioden, die das Vordringen der Wüste begünstigen, sondern auch ein schon in der französischen Kolonialzeit beginnender Prozess der "Entwicklung": Die Ausdehnung der landwirtschaftlichen Nutzflächen, um Baumwolle und Erdnüsse für den Export anzubauen; die Überweidung der Böden; die Aufgabe überlieferter Nutzungsmethoden wie lange Brachzeiten und nomadische Viehhaltung.

Inzwischen werden die Deviseneinnahmen aus dem Uranexport für eine auf Selbstversorgung ausgerichtete Agrarentwicklung eingesetzt.

Die schlechte Versorgungslage der Bevölkerung und wirtschaftliche Probleme sind mit verantwortlich für die politische Instabilität des Landes. Seit den Wahlen im Dezember letzten Jahres gibt es jedoch wieder einen demokratisch gewählten Präsidenten und ein funktionierendes Parlament.