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Nicaragua

Zwischen Poesie und Revolution


Staat: : Nicaragua
Hauptstadt: Managua
Fäche: 120.254 km2
Einwohner: 4.300.000

 

 

In Mittelamerika gilt Nicaragua als Land der Poeten, der Künstler und der Revolutionäre. Doch ein großer Teil der Geschichte des zwanzigsten Jahrhunderts ist geprägt von Unterdrückung und Diktatur. Vierzig Jahre lang wurde Nicaragua von dem Clan der Somozas regiert. Die Familie monopolisierte nahezu alle profitablen Wirtschaftszweige und überließ die Bevölkerung ihrem Schicksal in Armut.
1961 schloss sich die Opposition zu der sandinistischen Front der nationalen Befreiung, FSLN, zusammen. Nach Jahren blutiger Kämpfe gelang es 1979 Somoza zu stürzen. Ein breites Bündnis liberaler und demokratischer Kräfte hatte sich gegen die Diktatur zusammengefunden.
Im Land herrschte ein wirtschaftliches und soziales Chaos. Mit breit angelegten Alphabetisierungs- und Gesundheitskampagnen bemühte sich die neue Regierung um eine Verbesserung der Lebensbedingungen auf dem Land. Doch bereits im Jahr 1981 endete die kurze Zeit des Friedens. Eine regierungsfeindliche Guerillatruppe - "die Contras" - trieb Nicaragua wieder in einen Bürgerkrieg. Die USA unterstützten die Politik der Destabilisierung, weil die Sandinisten engere Beziehungen zur Sowjetunion und Cuba knüpften. Die US-Auslandshilfe wurde eingestellt, und die wirtschaftliche Lage im Lande verschlechterte sich.
Die Sandinisten verloren die Präsidentschaftswahlen im Jahr 1990 und übergaben die Macht an eine eher konservative Koalitionsregierung, die auch die Wahlen 1996 mit knapper Mehrheit für sich entscheiden konnte. Die wirtschaftliche Entwicklung des Landes leidet unter dem Druck hoher Auslandsschulden. Zudem richtete der Hurrikan Mitch im November 1998 verheerende Verwüstungen an. Mehrere Tausend Menschen kamen ums Leben.