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Moldau

Römische Wurzeln


Staat: : Moldau
Hauptstadt: Chisinau
Fäche: 33.700 km2
Einwohner: 4.200.000

 

 

In der moldauischen Hauptstadt steht eine Nachbildung des berühmten römischen Denkmals mit der Wölfin, die Romulus und Remus säugt. Die Inschrift macht deutlich warum: "De la Roma venim" - "Von Rom stammen wir ab" lautet die Inschrift. Wie das benachbarte Rumänien wurde Moldau früh romanisiert. Seine Sprache, dem Rumänischen eng verwandt, und seine Kultur zeugen bis heute davon.
Die Lage an einer der großen europäischen Verbindungswege hat Moldau eine wechselhafte Geschichte beschert. Seit dem 16. Jahrhundert gehörte das Land als selbständiges Fürstentum zum osmanischen Reich. Unter der Dynastie der Basarab erlebte es eine kulturelle Blüte. 1812 wurde Moldau von Russland annektiert und Bessarabien genannt. Nach dem Sturz des Zarenreiches erhielt Bessarabien 1918 seine Unabhängigkeit und vereinigte sich mit dem Königreich Rumänien. 1924 kam es zur Gründung der Moldauischen Autonomen Sowjetrepublik, östlich des Dnjestr (Transnistrien). Der größte Teil des Landes blieb bei Rumänien. 1940 musste Rumänien Bessarabien an die Sowjetunion abtreten. Durch die Vereinigung mit Transnistrien entstand die Moldauische Sowjetrepublik.
Im August 1991 erklärte sich Moldau als Republik offiziell unabhängig. Schon zwei Jahre vorher war Moldauisch wieder als Amtssprache eingeführt worden. Die kyrillische Schrift wurde abgeschafft und wieder lateinisch geschrieben. Diese Entscheidung erregte jedoch den Unwillen der ukrainischen und russischen Minderheiten. In der vorwiegend von Russen und Ukrainern bewohnten Region östlich des Dnjestr kam es zu Unruhen. Diese konnten durch die Gewährung weitgehender Autonomierechte 1994 beendet werden. Auch der Süden des Landes, in dem die Turksprache Gagausisch gesprochen wird, erhielt Autonomie. Durch die Einbeziehung von Minderheiten in höchste Staatsämter versucht die Regierung weiteren Konflikten vorzubeugen.