Mazedonien ist ein Land der Seen und Klöster. Zwar verfügt es über keinen direkten Zugang zum Meer, aber dafür besitzt es wunderbare Binnengewässer, wie etwa den Ohrid-See, an der Grenze zu Albanien. Hier liegt die antike Stadt Ohrid, die von der UNESCO zum Welt-Kulturerbe erklärt wurde. Sie war im frühen Mittelalter, als das Gebiet des heutigen Mazedonien zum bulgarischen Großreich gehörte, dessen Hauptstadt.

Das Transitland zwischen Serbien und Griechenland hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Nach der Niederlage der Serben in der berühmten Schlacht auf dem Amselfeld 1389 geriet Mazedonien für 500 Jahre unter Osmanische Herrschaft. Als Ergebnis der Balkankriege wurde es 1913 zu je einem Drittel zwischen Griechenland, Serbien und Bulgarien aufgeteilt. Seit 1918 gehörte das heutige mazedonische Staatsgebiet zu Jugoslawien.

Mazedonien gelang es 1991, sich ohne Krieg aus der Bundesrepublik Jugoslawien zu lösen. Dabei musste das kleine Land nicht nur mit dem Widerstand Jugoslawiens fertig werden. Das benachbarte Griechenland fürchtete, die neu gegründete Republik könne Ansprüche auf Gebiete erheben, die heute fester Bestandteil des griechischen Staates sind, und reichte beim Internationalen Gerichtshof Klage ein. Dieser entschied im April 1993, dass Mazedonien den Namen "Ehemalige Jugoslawische Republik Mazedonien" tragen solle. Als Geste des Entgegenkommens änderten die Mazedonier ihre Flagge, die nun eine achtstrahlige Sonne auf rotem Grund zeigt. Den Albanern, die mit 25 Prozent die stärkste Minderheit im Lande bilden, wurde weitgehende Autonomie eingeräumt.

Durch das 1993 verhängte UNO-Embargo gegenüber Rest-Jugoslawien und eine Handelsblockade Griechenlands geriet das kleine Land wirtschaftlich in große Not. Seit der Aufhebung der Sanktionen erholt sich die Wirtschaft des Landes allmählich. Sie ist jedoch nach wie vor auf internationale Unterstützung angewiesen.