Christoph Kolumbus, dem das Land seinen Namen verdankt, hat kolumbianischen Boden nie betreten. Auf der Suche nach "El Dorado", dem Mann aus Gold, kamen spanische Kolonisten zu Beginn des 16. Jahrhunderts ins Land. Wie die Legende erzählt, sollen die Chibchas, die damals im Gebiet des heutigen Bogotá lebten, ihre neuen Herrscher einem besonderen Ritual unterzogen haben. Mit Goldstaub bedeckt wurden sie in die Mitte des Guatavita-Sees gebracht, wo sie wertvolle Geschenke für die Götter des Sees zurückließen.

Die spanische Eroberung Kolumbiens begann 1525 mit der Gründung der Stadt Santa Marta an der Karibikküste. Cartagena wurde zum wichtigsten Hafen der Spanier in der Neuen Welt. Bis 1717 gehörte Kolumbien zunächst zum Vizekönigreich Peru, dann zu "Nueva Granada". Unter der Führung von Simón Bolívar erkämpfte Kolumbien 1819 zusammen mit Venezuela die Unabhängigkeit und wurde zur Republik "Großkolumbien". Nach deren Auflösung nannte sich das Land zunächst Neugranada. Seit 1861 trägt es seinen heutigen Namen.

Die neuere Geschichte Kolumbiens ist meisterhaft in dem Roman "Hundert Jahre Einsamkeit" des Nobelpreisträgers für Literatur, Gabriel García Marquez, geschildert. Ein weiterer berühmter Künstler ist Fernando Botero, dessen Skulpturen und Bilder in vielen renommierten Museen der Welt ausgestellt sind.

Kolumbien ist immer noch reich an Bodenschätzen. Neben Eisenerz, Kohle, Kupfer, Uran und vor allem Erdöl zählen Gold und Smaragde zu den bedeutendsten Rohstoffen. An den Gebirgshängen der Anden, die das Land von Norden nach Süden durchziehen, wächst in 1.000 bis 2.000 Metern Höhe der berühmte kolumbianische Kaffee. Seine milden Sorten werden besonders in den USA und in Westeuropa geschätzt.

Kolumbien ist das einzige Land Südamerikas, das von zwei Meeren umsäumt wird: Im Norden grenzt es an die Karibik, die Teil des Atlantischen Ozeans ist, im Westen an den Pazifischen Ozean.