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Burundi

Alte Wunden...


Staat: :
Hauptstadt: Bujumbura
Fäche: 27.834 km2
Einwohner: 5.900.000

 

 

Burundi liegt im Herzen des afrikanischen Kontinents am Tanganjikasee. Es gehört zu den kleinen und am dichtesten besiedelten Ländern Afrikas. Zwischen 1960 und 1980 verminderte sich die Waldfläche durch Abholzung für Feuerholz um die Hälfte. Über 80 Prozent der Landesfläche werden landwirtschaftlich genutzt. Neben Nahrungsmitteln für den Eigenbedarf werden Kaffee, Tee und Baumwolle für den Export angebaut. Aber die Transportwege sind aufgrund der Binnenlage lang und schwierig: Der Außenhandel muss über den Tanganjikasee und die Demokratische Republik Kongo oder Tansania abgewickelt werden.

Mehr als 80 Prozent der burundischen Bevölkerung sind Hutus, die Tutsis stellen etwa 15 Prozent. Der Konflikt zwischen beiden Volksgruppen, der das Geschick des Landes bestimmt, reicht weit in die Geschichte zurück. Um 1400 wanderte das Hirtenvolk der Tutsi aus dem Norden in die Region ein. Sie konnten die Hutu-Bauern unterwerfen und errichteten im 17. Jahrhundert ein sakrales Königreich. Weder Missionierung noch Kolonialherrschaft konnte ihre kulturelle Identität brechen. Das Nationalmuseum in der Stadt Kitega bewahrt dieses kulturelle Erbe.

Burundi wurde nach deutscher und belgischer Kolonialherrschaft 1962 als Königreich unabhängig. 1966 wurde die Monarchie gestürzt. Aber die Spannungen zwischen der Hutu-Mehrheit und der Tutsi-Minderheit, die das Militär dominierte, bestanden fort.

Eine Charta der nationalen Einheit schien 1990 einen Prozess der Demokratisierung einzuleiten. Aber Gewalttätigkeiten radikaler Hutu und Tutsi gegen Angehörige der jeweils anderen Gruppe forderten seit 1993 über 250.000 Todesopfer - die Mehrheit von ihnen Zivilisten. Mindestens 280.000 Burunder sind vor dem Bürgerkrieg nach Tansania geflohen.