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Bolivien

Der Silberberg von Potosí


Staat: : Bolivien
Hauptstadt: Sucre
Fäche: 1.098.581 km2
Einwohner: 7.700.000

 

 

Einst war das Gebiet des heutigen Bolivien Teil des Imperiums der Inka-Könige. Deren Sprachen Aymara und Quechua werden noch heute von einem Großteil der Bevölkerung gesprochen. Bald nachdem die spanischen Eroberer im sechzehnten Jahrhundert das Reich der Inka zerstört hatten, fanden sie im Gebirge der Anden riesige Silbervorkommen. Sie zwangen die besiegten Völker, kilometerlange Stollen in die Berge zu graben und zahllose Minen anzulegen. Der Silberberg in der Nähe der Stadt Potosí gilt so bis heute als Symbol für koloniale Bereicherung und für die Ausbeutung der Urbevölkerung Lateinamerikas. In Bolivien selbst blieb von all dem Reichtum fast nichts zurück. Heute gehört das Land zu den ärmsten Lateinamerikas. Seine neuere Geschichte ist geprägt von Unterentwicklung und politischer Instabilität. Seit der Unabhängigkeit im Jahr 1825 hat die bolivianische Bevölkerung mehr als 150 Putsche erlebt.

Neben Paraguay ist Bolivien das einzige lateinamerikanische Land ohne Zugang zum Meer. Der größte Teil der Bevölkerung lebt im Hochland der Anden, das etwa ein Drittel der Staatsfläche ausmacht. Seit den achtziger Jahren wird die Tieflandregion um die Stadt Santa Cruz zunehmend zum Motor der bolivianischen Wirtschaft. Dazu trägt nicht nur eine moderne Agro-Industrie bei, sondern auch der illegale Anbau der Kokapflanze. Deren Blätter werden als Rohstoff für die Produktion der Droge Kokain genutzt.

Und noch immer sind die Schätze des Bodens - vor allem Zinn und neuerdings Erdgas - die wichtigsten Exportprodukte Boliviens.