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Aserbaidschan

Ölland am Kaspischen Meer


Staat: : Aserbaidschan
Hauptstadt: Baku
Fäche: 86.600 km2
Einwohner: 7.500.000

 

 

Die Geschichte Aserbaidschans lässt sich an der aserischen Sprache ablesen. Seit der Islamisierung des Gebiets im 7. Jahrhundert wurde Aseri mit arabischen Schriftzeichen geschrieben. 1929 wurde auf das lateinische Alphabet umgestellt. Nach einer kurzen Zeit als unabhängige Republik (1918-1920) war Aserbaidschan unter sowjetische Herrschaft geraten. Die Lateinisierung der Turksprachen sollte den Einfluss des Islam beschneiden. Zehn Jahre später befahl Stalin die Verwendung der kyrillischen Schrift des Russischen. Seit der Ausrufung der Unabhängigkeit im Jahr 1991 wurde offiziell wieder das lateinische Alphabet eingeführt.

Mehr als 80 Prozent der Aseri sind schiitische Moslems. Es gibt eine russische Minderheit, und im autonomen Gebiet von Berg-Karabach leben überwiegend armenische Christen. Der Krieg zwischen Armenien und Aserbaidschan um dieses Gebiet endete 1994 mit einem Waffenstillstand. Seitdem versucht die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) eine tragfähige politische Lösung zu erreichen.

Aserbaidschan gilt als der Geburtsort der modernen Ölindustrie. Um 1900 wurde dort mehr als die Hälfte des Welterdölbedarfs gefördert. Auch wenn ihre Bedeutung relativ abgenommen hat, sind Erdgas und Erdöl bis heute das Rückgrat der aserbaidschanischen Wirtschaft. Die Offshore-Vorkommen im Kaspischen Meer werden mit ausländischer Hilfe erschlossen. Der internationale Status des größten Binnensees der Erde ist zwischen den Anrainerstaaten allerdings umstritten.

Die Klassifizierung als Meer oder Binnengewässer ist auch für die Fischereiwirtschaft von Bedeutung. Im Kaspische Meer ist der Stör beheimatet, dessen Eier als Kaviar geschätzt werden. Eine ertragreiche Landwirtschaft gibt es im Tal der Flüsse Kür und Araz. Bei Mingäçevir ist die Kür gestaut. Ein weitverzeigtes Kanalnetz ermöglicht den Anbau von Getreide, Baumwolle, Wein und Gemüse.